Leipzig hat, was andere Metropolen nicht haben!

Veröffentlicht am 16.12.2021

Wirtschaftlicher Boom, Kultur und Lebensqualität – Leipzig hat all dies und viel mehr. Clemens Schülke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung Leipzig, spricht im Interview über die besonderen Standortfaktoren der Pleißestadt und erklärt, was die Stadt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu bieten hat. 

Herr Schülke, was zeichnet den Wirtschaftsstandort Leipzig aus? 
Leipzig gibt es, weil sich schon vor über 1000 Jahren hier die zwei bedeutendsten europäischen Fernhandelsrouten kreuzten: Via Imperii und Via Regia. Die Lage war ideal und ist es noch heute. Darum siedeln sich immer mehr große Unternehmen an. In Leipzig gibt es seit 2005 eine dynamische Wirtschaftsentwicklung und einen breiten Branchenmix, von Kreativwirtschaft – über IT, Automobil, Energie- und Umwelttechnik, Biotechnologie bis hin zur Kosmetikindustrie. Die Standorte etwa von Beiersdorf, DHL, Amazon, BMW, Porsche und all den Zulieferern schaffen jede Menge Arbeitsplätze. Durch seine Geschichte ist Leipzig außerdem seit Jahrhunderten ein internationaler Knotenpunkt. Die Kulturgeschichte steigert die Lebensqualität ebenso, wie die Gründerzeitarchitektur, der einzigartige Auwald, der bis in die Innenstadt reicht, und die Seenlandschaft. 

Seit wann ist Leipzig eine Boom-Stadt und was bringt die Zukunft? 
In der Vergangenheit hat es Leipzig immer wieder geschafft, Krisen zu überwinden. Hart getroffen hat die Stadt die regelrechte Deindustrialisierung und die damit einhergehende hohe Arbeitslosenquote nach der Wiedervereinigung. Dank langjähriger Investitionen in den Ausbau der unternehmensnahen Infrastruktur wurden die Weichen gestellt, damit die Industrie zurückkehren konnte. Seit 2005 gab es bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen einen Zuwachs von 40 Prozent. 115 000 Menschen hat Leipzig hinzugewonnen. Das sind so viele, wie etwa die Stadt Jena Einwohner hat. In den nächsten Jahren wird die Wirtschaft in Leipzig weiter wachsen. Die Handelsplattform Mercateo hat gerade erst ihren Hauptsitz von München nach Leipzig verlegt. Beiersdorf baut ein neues Werk und ein Logistikzentrum, für zusammen 390 Millionen Euro. Auch Bundesbehörden siedeln sich in Leipzig an, wie etwa das Fernstraßen-Bundesamt oder die Bundesagentur für Sprunginnovation. Ausschlaggebend dafür war die schnell wachsende Gründerszene vor Ort, die ebenfalls weitere neue Arbeitsplätze schafft.

„Leipzig ist seit Jahren ein internationaler Knotenpunkt“, Clemens Schülke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung Leipzig. Foto: Stadt Leipzig

Wie wird Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus dem Umland die Anreise nach Leipzig erleichtert? 
In Leipzig arbeiten 97 000 Einpendlerinnen und Einpendler. Für sie ist entscheidend, wie sie in die Stadt gelangen. In den letzten Jahren wurde bereits das Verkehrsnetz im großen Stil ausgebaut. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist auch der City-Tunnel. Es ist zu beobachten, dass sich viele Menschen in Ortschaften ansiedeln, in deren Nähe sich nun besser angebundenen S-Bahn-Stationen befinden – wie eine Perlenkette entlang der Bahnstrecke. Dennoch ist noch einiges zu tun. Neben dem weiteren Ausbau des Bahnnetzes muss die Autobahn 72 endlich fertiggestellt werden. Für den Leipziger Nordraum wird ein neues Mobilitätskonzept erarbeitet, das dem starken wirtschaftlichen Wachstum dort Rechnung trägt. 

Welche Auswirkungen hat das Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum auf die Wohnraumsituation in Leipzig? 
Die Mieten in der Stadt sind mit durchschnittlich 7,21 Euro pro Quadratmeter günstig im Vergleich zu anderen deutschen Städten. In Dresden sind es schon 7,84 Euro, in Berlin 10 Euro und in München über 18 Euro laut der Value Marktdatenbank. Wichtig ist auch: In Leipzig steigen die Löhne schneller als die Mieten. Die Stadt kümmert sich weiterhin darum, dass genug attraktiver Wohnraum entsteht. Aktuell und in naher Zukunft entstehen ansprechende Wohnquartiere, zum Beispiel das Löwitz-Quartier am Hauptbahnhof. Auch in neue Kitas und Schulen investiert die Stadt seit einigen Jahren. 

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