Aus dem Nest … in die eigenen vier Wände – deine erste Wohnung

Veröffentlicht am 05.10.2021 von Juliane Groh, Susanne Reinhardt und Thomas Bothe

Die Miete – und was noch?

Mit Ausbildungsbeginn ziehen Azubis oft aus dem Elternhaus aus – manche, weil sie eine Stelle an einem anderen Ort gefunden haben, und manche, weil sie selbstständig wohnen wollen. In jedem Fall musst du gut kalkulieren, bevor du deinen ersten Mietvertrag unterschreibst.

Die wichtigste Frage bei deiner ersten eigenen Wohnung ist wohl: Was kostet das? Wenn du auf Wohnungssuche bist, ist bei den Anzeigen oft zuerst die Kaltmiete angegeben. Die eigentliche Warmmiete ist höher, denn sie beinhaltet die Kosten für Heizung, Warmwasser und sonstige Nebenkosten. Dazu kommen Strom, Telefon und Internet. Manche Vermieter brauchen einen Nachweis einer privaten Haftpflicht- und Hausratversicherung für den Fall von Wasserschäden oder Schlüsselverlust. Das sind deine laufenden Kosten – sie fallen regelmäßig an.

Oft kommt eine einmalige Mietkaution von meist zwei Kaltmieten dazu. Eine Wohnung allein macht auch noch keinen Haushalt. Geräte wie Waschmaschine, Kühlschrank und Herd braucht jeder. Manche Wohnungen werden direkt mit Küche vermietet, in der Anzeige steht dann EBK für Einbauküche. Vieles wirst du aber neu anschaffen müssen – das gehört zu den Kosten, die einmalig fällig werden.

Was tun, wenn das Geld nicht reicht?

Da fallen eine Menge Kosten an und die Ausbildungsvergütung ist in der Regel nicht gerade üppig. Für Azubis, bei denen es eng wird, gibt es aber Hilfe: Die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). Auszubildende mit geringem Einkommen, die nicht zu Hause wohnen können, können bei der Bundesagentur für Arbeit bis zu 723 Euro pro Monat beantragen. Fahrtkosten werden auch mitfinanziert. Wie viel du bekommst, wird individuell berechnet, dabei wird der Verdienst deiner Eltern berücksichtigt. Grundsätzlich sind deine Eltern für deinen Unterhalt zuständig, bis deine erste berufliche Ausbildung abgeschlossen ist. Wenn du eine schulische Ausbildung absolvierst und kein Ausbildungsgehalt verdienst, kannst du finanzielle Unterstützung in Form von BAföG beantragen. Wenn eine eigene Wohnung in der Ausbildung für dich doch nicht in Frage kommt, du aber auch nicht bei deinen Eltern wohnen kannst oder möchtest, schau dich nach Wohngemeinschaften um. Hier ist der Haushalt meist schon vollständig und laufende Kosten werden durch die Mitbewohner/ innen geteilt. Azubi-Wohnheime sind eine weitere günstige Wohnmöglichkeit mit zusätzlicher pädagogischer Betreuung.

Nicht vergessen – das solltest du unbedingt erledigen:

  • alle Kosten einkalkulieren
  • finanzielle Hilfen rechtzeitig beantragen
  • Versicherungen abschließen (Hausrat, Haftpflicht, etc.)
  • Stromanbieter suchen
  • Internet- und Telefonanschluss beantragen
  • GEZ anmelden
  • neuen Wohnsitz im Bürgeramt anmelden

← Zurück zum Magazin Jetzt Ausbildung finden →